Am 2. Februar 2024 fand im Alten Rathaus in München eine große Veranstaltung im Rahmen des Black History Month statt. Die Initiator*innen und Veranstalter*innen des Abends hatten zum Auftakt der Black Future Weeks eingeladen. An der Organisation beteiligt waren zahlreiche zivilgesellschaftliche afrikanische und afrodiasporische sowie Schwarze deutsche Initiativen und Organisationen und deren Akteurinnen und Akteure aus den Münchner Communities. Unterstützt wurde die Veranstaltung u.a. von MORGEN e.V.
Es gab spannende Impulsvorträge, eine lebhafte Podiumsdiskussion zu Schwarzem Leben in München, verschiedene künstlerische Beiträge und ein abschließendes Vernetzungsforum für alle Initiativen mit Zeit zum Networking. Themen waren u.a. geschichtliche Wirkmächtigkeit von Kolonialismus, Kontinuitäten von Anti-Schwarzem-Rassismus bis in die Gegenwart, Selbstorganisation und Empowerment. Die Veranstaltung war mit rund 150 Personen sehr gut besucht.
Das Programm begann um 18:00 Uhr mit der Begrüßung durch die beiden Moderator*innen Halima Triebel und Paulo Cesar. Das Dolmetschen auf Englisch und Deutsch übernahmen Sonia Ango (MORGEN e.V.) und Lavinia Rath (Sisterhood) sowie die Gebärdensprachen-Dolmetscher (DGS) Said Jawadi und Ayiu John Wuol.
Es folgten zwei Impulsvorträge:
Nkrumah Mbouguen (Afrokratie); „Die Rolle von Kolonialismus in euro-afrikanischen Beziehungen und die Folgen deutscher Kolonialherrschaft”; Modupe Laja (Netzwerk Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern, NRDB e.V.); „Mehr Sichtbarkeit und Bedeutung zur UN-Dekade für Menschen Afrikanischer Herkunft (2015 – 2024) und für die Zeit danach: Wie geht es weiter?”
Auf dem nachfolgenden Podium wurde das vielseitige zivilgesellschaftliche Engagement von Schwarzen Aktivist*innen in diversen Handlungsfeldern gewürdigt.
Die Podiumsdiskussion moderierte Naa-Ayekai Squire von Ubuntu Collective. Zu Gast waren: Dr. Ifunanya Dimaku (Ärzte der Welt), Umar Barrie (Protestgruppe: Sierra Leone Camp), Rogers Kasagga (PLUS e.V. People Like US), Inès Kana Guandia (ADAN e.V. Afro-Diasporisches Akademisches Netzwerk), Elisabeth Horlemann (Anti-Racism & Intersectionality Strategist, Advocate against Ableism) und Ayiu John Wuol (Gebärdendolmetscher DGS und Performer).
Das Panel machte deutlich, welche wesentliche Rolle die soziale und politische Arbeit von Akteur*innen auf unterschiedlichen Ebenen hat. Im Blickpunkt waren Gesundheit, die Bedeutung von Intersektionalität und intersektionalen Perspektiven auf körperliche Behinderung sowie Protestbewegungen für Asylrechte, LGBTQI-Bewegungen, berufliche Netzwerke und die Relevanz von BLACK LIVES MATTER in Bezug auf Anti-Schwarzen Rassismus sowie Möglichkeiten von Empowerment.
Die Künstlerinnen Kokonelle, Queen Lizzy und Gündalein beeindruckten mit ihren Gesangseinlagen. Im Anschluss gab es eine Zukunftswerkstatt mit Vernetzung und Austausch. Die anwesenden Teilnehmer*innen verteilten sich auf die im World-Café-Format angebotenen Thementische und führten anregende Gespräche mit den Moderator*innen. Themen waren: „aus der Ukraine geflohene Studierende der Drittstaaten” mit Kazeem Ojoye (AYEESSI e.V.), „Frauen-Empowerment” mit Mathilda Legitimus-Schleicher (MORGEN e.V), „Migrant*innen oder Expats?” mit Tina M. Garway (Migrationsbeirat), „die Internationale Dekade der Vereinten Nationen für Menschen Afrikanischer Herkunft (2015 – 2024)” mit Modupe Laja (NRDB e.V./ADEFRA) und „Jugend und Bildung” mit Achim Waseem Seeger, Kharis Koko (Fachbereich Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft) und Marie-Jules Mimbang (Arbeitskreis Panafrikanismus e.V.).
Zum Veranstaltungsende gab es Kulinarisches von Tochi´s Kitchen.
Die Veranstalter*innen bedanken sich bei allen Beteiligten für ihren engagierten Einsatz und bei der Landeshauptstadt München/Fachstelle für Demokratie, bei MORGEN e.V., beim Netzwerk Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern e.V. und bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern für die Förderung.