München, den 26.09.2017
Eritreische Jugendliche in München im Umgang mit dem Computer schulen, Capoeira für Geflüchtete in Unterkünften anbieten oder Kinder und Jugendliche mit künstlerischen Aktivitäten auf andere Gedanken bringen: So vielfältig wie die Migrantenorganisationen in München, sind auch Ihre Angebote, mit denen sie sich für Neuankommende in der Stadt engagieren.
Migrantenorganisationen und Geflüchtete sind wichtige Partner, um das Zusammenleben in München vielfältig und inklusiv zu gestalten. Das bundesweite Modell-Projekt samo.fa (Stärkung der Aktiven aus Migrantenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit), koordiniert durch den Bundesverband der Netzwerke von Migrantenorganisationen NeMO und gefördert durch die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, organisiert daher an allen 30 Projekt-Standorten in ganz Deutschland “lokale Dialogkonferenzen”. Ziel ist es, Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft mit Migrantenorganisationen und geflüchteten Menschen in Austausch zu bringen. In München lädt der lokale Trägerverband MORGEN e.V., Netzwerk Münchner Migrantenorganisationen am 6. Oktober um 18 Uhr zur lokalen Dialogkonferenz in das EineWeltHaus, Schwanthalerstraße 80 ein.
Dort sprechen Gäste wie SPD-Stadtrat Cumali Naz, die Vorsitzende des Migrationsbeirates Dimitrina Lang, die Projektleiterin des Gesamtplans Integration für Flüchtlinge der Landeshauptstadt München Franziska Szoldatits und der Geschäftsführer des Münchner Selbsthilfezentrums Klaus Grothe-Bortlik über die Entwicklung der Münchner Flüchtlingspolitik und die Perspektiven durch den neuen städtischen Gesamtplan. Der Gesamtplan zur Integration von Flüchtlingen geht im Kern der Frage nach, was in München getan werden kann bzw. muss, um geflohene Menschen nachhaltig in die Stadtgesellschaft zu integrieren und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Mahbuba Maqsoodi, Künstlerin und Vorstand des Vereins Afghanische Frauen in München e.V., sowie Ahmad Abbas, Gründer des syrischen Friedenschores bzw. des syrischen Sozial- und Kulturvereins München e.V. bereichern die Diskussion durch ihre eigenen Erfahrungen und zeigen eindrucksvoll, welches Potential soziales Engagement von Migrantenorganisationen birgt.
Und wie sieht dieses Engagement dann konkret aus? – Darüber gibt Teil II der Veranstaltung nähere Informationen: Hier präsentieren Yosief Embaye, Mitglied der Eritreischen Union e.V. und des Vorstandes von MORGEN e.V., Juliette Bethancourt, Vorstand von Urucungo e.V. und Nasima Ebrahimi, Leiterin der afghanischen Aryana Schule Beispiele. Gemeinsam mit Susanna Klunker von der Unterkunft McGraw Kaserne, Jennifer Sikora von der LOK Arrival/Bayernkaserne sowie Matthias Weinzierl vom Bayerischen Flüchtlingsrat bzw. dem Bellevue di Monaco und Thomas Lechner, Gründer der Initiative “Gemeinsam für Menschenrechte und Demokratie” stellen die Vereine vor, wie vielfältig und erfolgreich Engagement und Teilhabe in München funktioniert. Da Abschiebungen, Ausbildungsverbote, verschärfte rechtliche Rahmenbedingungen und schlechte Bleibeperspektiven für Menschen aus so genannten “sicheren Herkunftsländern” ebenso Teil der Realität sind wie das geleistete großartige Engagement, bietet die Dialogkonferenz auch für alle Teilnehmenden die Möglichkeit, Kritik und Anregungen zu äußern. Mit einem informellen Austausch schließt die Veranstaltung.
Kontakt: Friederike Junker