Mit guter Bildung und harter Arbeit kann man es in Deutschland zu etwas bringen. Dieses Versprechen gilt nicht für alle gleichermaßen – das zeigen neue Zahlen zum Armutsrisiko unter Menschen in Deutschland, die von Rassismus betroffen sind. Erschienen sind sie im neuen Kurzbericht „Grenzen der Gleichheit“ des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa). „Dieser Bericht offenbart einen blinden Fleck der Armutsforschung“, sagte der Ökonom Marcel Fratzscher als Gast bei der Vorstellung des Berichts. Bisher wurde Armut nur über den „Migrationshintergrund“ erhoben – aber zwischen Personen, die in diese Kategorie fallen, gibt es hinsichtlich ihrer Diskriminierungserfahrung große Unterschiede. Die neue Befragung richtete sich speziell an Schwarze, muslimisch oder asiatisch gelesene Menschen, die besonders von Rassismus betroffen sind. Zum Teil haben sie ein viermal höheres Armutsrisiko als die Gesamtbevölkerung. Zentrale Handlungsempfehlungen: Die Ergebnisse zeigen, dass der Einbezug einer rassismuskritischen Perspektive bei der Untersuchung von Armutsgefährdung wesentlich erscheint und die Unterscheidung nach Einwanderungsgeschichte dagegen unzureichend ist. Dadurch unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen zur Armutsbekämpfung. Insbesondere die Förder der Chancengleichheit für benachteiligt Gruppen. – Abbau rassistischer Strukturen und Diskriminierung in Bildung, Arbeit, Gesundheit und Wohnungsmarkt erforderlich. – Existenzsichernde Arbeitsplätze durch Arbeitsmarktpolitik fördern. – Anerkennung aller im Ausland erworbenen Bildungs- und Berufsqualifikationen. – Förderung von Bildungs- und Berufsqualifikationen für alle Personen |